Reinigung vor dem Umbau Was analog nur ruckelnd fährt, wird digital gar nicht mehr fahren. Also steht zu Beginn die Reinigung an. Warst Du zu analogen Zeiten kein Freund einer regelmäßigen Pflege? Keine Angst, denn heute gibt es viele clevere Mittelchen, die Dir die Arbeit erleichtern. Schritt 1: Unterlage auswählen Häufig unterschätzt wird die Flugweite von Federn, Puffern oder anderen Kleinteilen beim Zerlegen von Loks. Eine ideale Unterlage ist ein Kunststoffbehälter für Besteck, wie er modular für Besteckschubladen verwendet wird. Die Innenseite ist unten rutschhemmend und hält so Kleinteile am Platz. Ideal für unsere Zwecke. Nun kommt nur noch die Lok hinein, und schon kann es mit dem Zerlegen beginnen. Schritt 2: Zerlegen Ich zerlege immer nur soweit, wie ich es wirklich muss. Sportlicher Ehrgeiz muss nicht sein. So kommen bei E- oder Dieselloks die Drehgestelle raus, bei Dampfloks bleibt das Gestänge bei mir immer zusammen. Ich muss nicht päpstlicher als der Papst sein. Als Ergebnis solltest Du an die Kontaktflächen kommen können und den gröbsten Schmutz, Haare, Fusseln entfernen können. Hierfür kannst Du zunächst Pinzetten, Kosmetiktücher und Q-Tips verwenden. Schritt 3: Entfettung Hier gibt es nun mehrere Varianten. Nehmen wir zunächst die einfache Version: Du organisierst Dir im Baumarkt einen günstigen Bremsenreiniger (500ml zu ca. 6 EUR) und sprühst diesen vorsichtig auf die Radlager und die Stellen, welche ggf. verölt/ verharzt/ verchmiert sind. Zwischendurch kurz abtropfen lassen und den Vorgang wiederholen. Nach einer kurzen zweimaligen Behandlung sollte alles sauber und leichtgängig sein. Verharzte Räder sollten nun wieder gangbar sein. Der Bremsenreiniger greift Deine Lok nicht an, wenn Du ihn nur kurz verwendest (auch nicht den Kunststoff). Bitte nicht die ganze Lok eintunken, und die Gehäuse vorher entfernen. Warnung: Auf keinen Fall Brennspiritus verwenden, dieser ist zu Kunststoffen und Lacken zu agressiv. Maximal Isopropanol verwenden. Nun darf Deine Lok trocknen, oder Du pustest sie mit Druckluft trocken. Trocknet sie bei Zimmertemperatur, so gib ihr mindestens 2 Stunden Zeit. Hier nun die Profivariante: Du nimmst Dein Ultraschallbad und füllst es zu 1/3 mit Wasser. Dann suchst Du eine Kunststoffschale, in welche Deine Lok gut hineinpaßt. Diese wird dann mit Bremsenreiniger soweit befüllt, dass die Elektronikteile nicht bedeckt sind. Also befinden sich die Radlager gerade so in der Flüssigkeit. Die Kunststoffschale kommt vorsichtig in das Wasser (es sollten noch 10mm bis zum Rand der Schale bleiben!). Danach schaltest Du den Ultraschallreiniger an und wartest die üblichen 5 Minuten ab. Am Ende hast Du eine graue Brühe und eine saubere Lok. Schritt 4: Entoxidation Nun sind die Kontakte an der Reihe. Mittels unseres Glasfaserstifts reinigen wir alle Kontaktflächen und stellen ggf. auch die richtige Federstellung wieder her. Vorsicht: den Anpressdruck an den Rädern nicht übermäßig erhöhen, sonst drehen sich die Räder nicht mehr leicht. Glänzt die Kontaktfläche, ist die Reinigung hier geglückt. Hat die Entfettung die Radlaufflächen nicht ganz reinigen können, wird auch hier mit dem Glasfaserstift nachgearbeitet. Schritt 5: Grundschmierung Vor dem Teil-Zusammenbau nehmen wir eine Grundschmierung vor. Vor allem die Radlager erhalten erhalten etwas Spezialöl, damit die Leichtgängigkeit des Radlaufs vor dem Gesamtzusammenbau überprüft werden kann. Es gilt: Weniger ist mehr. Sind Kunststoffzahnräder vorhanden, so sind diese an den Seiten (Kontakt zum Drehgestell oder Gehäuse) etwas zu schmieren, nicht an den Zähnen. Das vor 40 Jahren verwendete Fett (Schneckenfett) ist zu vermeiden, es kleistert das Getriebe nur zu.
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